Alexander Groß
Jahrgang 1931, Sohn des im Naziregime hingerichteten christlichen Gewerkschafters Nikolaus Groß aus Köln, übernahm von Stephan Pfürtner im Jahr 1969 die pädagogische Gesamtleitung und für den 1973 gegründeten Trägerverein der Jugendakademie die Geschäftsführung.
Die Gestaltung einer europäischen Friedensordnung nach den Erfahrungen der faschistischen Herrschaft, Internationalität, die europäische Perspektive, Integration der Impulse des 2. Vatikanums und der „Theologie der Befreiung“ und der neuen sozialen Bewegungen in das Bildungsprogramm der Jugendakademie waren die Leitlinien des Bildungsprogramms unter seiner Leitung. Fast zum Alleinstellungsmerkmal unter den kirchlichen Jugendbildungshäusern wurden die außerschulischen Bildungsoptionen und -seminare auch für benachteiligte und bildungsferne Jugendliche.
Die Existenzsicherung des Hauses mit seinem wachsenden Bildungsprogramm erforderte sowohl den Kampf um verlässliche öffentliche Mittel, als auch die Selbstbehauptung des Hauses innerhalb der finanziellen und programmatischen Strukturen des Erzbistums Köln, das in den Vorstand der Trägergruppe als „geborenes Mitglied“ bis 2004 eingebunden war.
Als pädagogischer Leiter und Geschäftsführer war er 23 Jahre ein unermüdlicher Kämpfer für die Eigenständigkeit des Hauses mit einem kritischen Programm, jugend- und zeitnahen Seminarthemen, einer Verknüpfung von Persönlichkeitsbildung mit politischer und religiöser Bildung auch für kirchenferne Jugendliche und der Option für eine handlungsorientierte Pädagogik.
- Literatur: Groß, Alexander: Gehorsame Kirche – ungehorsame Christen im Nationalsozialismus.
Mit e. Vorw. von Heinrich Missalla . Mainz 2. A. 2000 - Zum Weiterlesen: